• Felix Hepp nicht zu stoppen! Fichte Siegt in Quedlinburg
    Männer - Quedlinburger SV – BSV „Fichte“ Erdeborn 36:37 (15:17)
  • Frauen - Landsberger HV – BSV „Fichte“ Erdeborn 26:23 (12:14)

Zu viele Fehler im Aufbau

 

HANDBALL Verbandsligist Fichte Erdeborn zieht in der Wansleber Seefeldhalle gegen Friesen Frankleben den Kürzeren.

VON DETLEF LIEDMANN

 

WANSLEBEN/MZ - Am 16. Januar 2016 waren die Erdeborner Handballer mit einem 22:19 über Aufstiegskandidat Weißenfels in den zweiten Abschnitt der Verbandsliga gestartet. Die Wansleber Seefeldhalle glich damals einem Tollhaus. Ein Jahr später ist der Auftakt gründlich schief gegangen. Am Samstag verloren die Schützlinge von Trainer Frank Hammerschmidt gegen den Tabellenzwölften Friesen Frankleben mit 26:31.

"Bis zur Pause war der unbedingte Wille, dieses Spiel zu gewinnen, nicht erkennbar", sah Hammerschmidt einen der Gründe. "Vielleicht hatten einige Spieler auch noch die Partie aus der Vorsaison im Kopf, wo wir in Frankleben klar dominiert hatten", so der Trainer weiter. Hinzu kam: Christian John ging angeschlagen in die Partie, konnte nur mit angezogener Handbremse spielen. Und für Michel Hammerschmidt war die Begegnung nach gut 23 Minuten vorbei. Blau-rote Karte heißt das jetzt im Handball, wenn man wegen groben Foulspiels oder einer Unsportlichkeit disqualifiziert wird. Wobei sich über die Entscheidung der Schiedsrichter trefflich debattieren ließe. "Das hat uns natürlich noch zusätzlich geschwächt", so der Trainer. Aber die Crux war eine andere. Viel zu viele technische Fehler machten seine Schützlinge. Da kamen Zuspiele nicht an, die Füße waren im Aufbau schneller als der Kopf, dafür im Umkehrspiel viel zu langsam. "Ich weiß auch nicht woran es lag. Alle haben in dieser Woche gut trainiert und waren fit. Aber vielleicht waren die Köpfe nicht frei", so Christian John dazu.

Genau das wird es gewesen sein. Denn wie sagte Hammerschmidt vor dem Anpfiff. "Handball spielen können sie alle. Die Frage ist immer, wie sie die Vorgaben umsetzen." Dabei hatte Hammerschmidt in seiner Taktikmappe mehrere Varianten, wie den Franklebenern beizukommen sei, griffbereit.

Doch genützt hat es nichts, denn grau ist alle Theorie. Denn überhaupt nicht beigekommen sind die Erdeborner vor allem zwei Gästespielern: Steffen Westphal und Christian Wallner. Sie allein brachten es auf 24 der 31 Treffer Franklebens. Zudem agierte Westphal in der Defensive immer wenige Schritte vor der Abwehrreihe und störte so das Erdeborner Aufbauspiel. Beim 5:4 und 6:5 lagen die Erdeborner vorn, doch dann ging es bis zu der Pause rapide bergab.

6:9 (17.), 8:12 (21.) und 10:14 (26.) hießen die weiteren Stationen. Bei Halbzeit schließlich lag Fichte 12:16 hinten. "Wir müssen mehr investieren. Schön spielen reicht nicht", forderte Trainer Hammerschmidt von seinen Mannen. Zumindest kämpferisch hielten sie nach Wiederanpfiff dagegen, was sich zunächst aber nicht in Treffern ausdrückte (13:20, 38.). Beim 25:28 (56.) war Fichte erstmals wieder auf Sichtweite herangekommen, aber die Zeit lief davon. Ließen sich drei verworfene Siebenmeter in diesem Spiel noch relativ einfach zählen, war das bei Fehlabspielen, Schrittfehlern oder überhasteten Abschlüssen weit schwieriger. Sogar einen Anwurffehler leisteten sich die Erdeborner im zweiten Abschnitt. Das zeigt, wie es um ihr Nervenkostüm an diesem Tag bestellt gewesen sein muss. Die letzten beiden Treffer im Spiel ging auf Franklebens Konto. Erzielt haben sie Westphal und Wallner. Am Samstag trifft die Fichte in Wansleben auf Staßfurts Zweite. Anwurf wird 17 Uhr sein.

Erdeborn: Schmeißel, Keller, Siebmann - Schiecke (3), D. John (10), Kargut, Michak, Wilke, Chr. John (2), Gunkel (4), Hepp (5), Schülbe (2), Laas, Hammerschmidt